Estricharten
Estrichkonstruktionen
Schwimmender Estrich
Estriche können auf verschiedene Verlegearten verlegt werden.

Schwimmend ist im Fachjargon eine Ausdruck dafür, dass der Estrich von allen Seiten, auch nach unten (durch Wärme- und Trittschalldämmstoffe), von den anderen Bauteilen getrennt ist. Die Dämmung besteht meistens aus einem Schaumglas oder EPS (expandierendes Polystyrol).
Ohne Verbindung zum Bauwerk kann der Lärm nicht weiter an das Mauerwerk übertragen werden, was Schrittgeräusche extrem eindämmt.
Schall, gerade Impulslärm aus anderen Wohnungen oder Räumen, führt häufig zu Streit unter Nachbarn. Diesem kann, durch einen „Schwimmenden Estrich“, in gewissem Maße vorgebeugt werden. Vor Baugeschehen muss die Oberfläche der Rohdecke zuerst von Schmutz und Materialien (Beton-, Mörtelreste) befreit sowie ausgeglichen werden.
Vorteile:
- Hervorragende Wärmewerte
- Gute Trittschalldämmung
Nachteile:
- Kann sich durch hohe Einzellasten absenken
- Benötigt ggf. eine Dampfsperre
Heizestrich
Der Heizestrich für den Fußboden
Beheizbare Estriche können Calciumsulfatestrich(CAF) (siehe Fließestrich), Zementestrich(CT), Fertigteilestrich oder Asphalt sein.
Bei Heizestrichen unterscheidet man zwischen Nenn- und Gesamtdicke. Es muss darauf geachtet werden, über dem Heizrohr eine Nenndicke von 45 mm einzubauen, um eine Lastenverteilung zu ermöglichen, aber die Wärmeleistung nicht zu dämmen.
Bei Heizestrichen sind Dehnungsfugen unabdingbar, um Spannungsrisse bei z.B Wärmedehnung, entgegenzuwirken. Diese müssen vom Estrichlegemeister bereits vor Beginn der Arbeit festgelegt werden und sind in der Schnittstellenkoordination geregelt.
Vorteile
- Kann beheizt werden
- Heizestrich hilft beim Energiesparen, da die Wärmeleitfähigkeit optimal ist
- Sorgt für angenehmes Raumklima
Nachteile
- Höherer Aufwand durch Dehnungsfugen etc.
- Gegenüber normalen Heizkörpern, dauert es länger bis sich der Raum erwärmt
- Heizestriche können in drei Arten verbaut werden, man spricht auch von Bauart A, B, C.
Bauart A

Bauart B

Bauart C

Verbundestrich
Verbundestriche sind laut DIN 18 560 T7 Estriche, die mit dem Untergrund dauerhaft verbunden sind. Der Verbundestrich liegt direkt auf dem Rohbeton, die Haftung wird normalerweise mit einer Haftbrücke realisiert.
Für den Einsatz in hochbelasteten Bereichen
Verbundestriche sind im Wohnungsbau häufig in unmittelbar genutzten Kellern und Nebenräumen zu finden.
Vorteile:
- Dauerhafte vollflächige Bindung mit dem Untergrund
- Kann direkt ohne zusätzlichen Belag genutzt werden
Nachteile:
- Benötigt eine Ausgleichsschicht, falls Kabel oder Rohre im Untergrund verlaufen
- Verformungseigenschaften des Untergrunds müssen abgestimmt sein
Estrich auf Dämmung

Estrich auf Trennlage

Estrich-Bindemittel
Dünnestrich
Ihr aktueller Belag entspricht nicht mehr Ihren Vorstellungen oder den gestellten Anforderungen?
Sie wollen einen bestehenden Boden sanieren oder auch mit einer Fußbodenheizung nachrüsten? benötigen Sie nun einen besseren Trittschalldämmung oder Brandschutz? Kein Problem, mit einem Dünnestrich lässt sich bei einer Einbauhöhe ab 16mm vieles schnell und ohne Aufwand hinzufügen oder erneuern.
Aber nicht nur für die Sanierung eignet sich ein Dünnestrich, wenn eine niedrige Einbauhöhe verlangt ist, kann auch ein kompletter Fußbodenaufbau mit dem dünnen Werkstoff realisiert werden.
Vorteile:
- Schwind-arm
- Niedrige Aufbaustärke
- Schnelle Trocknung
- Proplemlöser
Nachteile:
- Hohe Verkehrslasten werden nur schwer erreicht
- Relativ teuer!
Schnellestrich
Sie sind Terminlich eng angebunden, wegen zum Beispiel einer geplanten Filialöffnung ? Wenn jeder Tag zählt, dann ist ein Schnellestrich genau die Richtige Lösung für Sie. Hier können wir für Sie Produkte liefern, welche schon nach drei Tagen belegbar sind. (Restfeuchte beachten!).
Ein konventionell hergestellter Zementestrich benötigt bis zum Erlangen seiner Belegreife für Fliesen und Platten
eine Mindesterhärtungszeit von 4 Wochen, je nach Dicke, Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann sich dieser Zeitraum auf mehr als 10 Wochen ausdehnen. Durch den gezielten Einsatz von Schnellestrichen kann dieser Zeitraum in Abhängigkeit von der Art und Menge des Bindemittels auf 5 Tage bzw. auf bis zu drei Tage verkürzt werden. Bei beheizten Schnellestrichsystemen sind auf Grund des Aufheizprozederes mindestens 10 Tage bis zu deren Belegreife anzusetzen, jedoch ist auch hier gegenüber dem konventionellen Estrich ein deutlicher Zeitvorteil offensichtlich.
Trockenstrich
Trockenestriche können mit entsprechenden handwerklichen Geschick selber verlegt werden.
Trockenestrich ist mit einer Ausgleichsschüttung für den Heimwerker sehr einfach zu verlegen und hat sehr gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Und der wesentliche Vorteil: Trockenestrich ist nach dem Verlegen direkt begehbar und die nachfolgenden Arbeiten können sofort durchgeführt werden.
Vorteile:
- Schnelle Verarbeitung
- Niederige Aufbauhöhen
- Kein Feuchtigkeitseintrag in den Bau!
Nachteile:
- Kostenintensiv
- Nur bedingt für hohe Verkehrslasten
- Nicht für Nassräume
Ausgleichsestrich
Der Ausgleichsestrich wird vor dem eigentlichen Estrich und nach der tragenden Schicht verlegt. Er ist ein meist mit Zement gebundenes Dämmstoffgranulat zum Ausgleichen von Unebenheiten, verlegten Rohrleitungen und Holzbalkendecken.
Auf diesen Ausgleich kann der Estrichleger seinen Aufbau normgerecht durchführen.
